Opernwelt:
"So gehört sich's. Der Tenor unserer Tage singt nicht mehr aus Notenblättern, sondern er hat sie in seinem Tablet gespeichert. Er blättert nicht mehr, sondern er klickt. Er braucht sein Gepäck nicht unnötig zu belasten. Wenn er aufs Podium geht, liegt kein Papier auf seinem Notenpult, sondern ein kleiner, flacher Lesebildschirm. Michael Spyres, einer der besten Tenöre unserer Tage, hat das jetzt im Königlichen Kurtheater von Wildbad vorgemacht. Das Besondere war weniger das Tablet an sich als die Tatsache, dass es um besondere Noten ging: solche, die nur mühsam in originalen Fassungen zu finden, nur in raren Abschriften vorhanden, nur in transnationalen Aktionen zu sichten sind. Michael Spyres vereinte in seinem Konzert schickste digitale Technik und verstaubteste Archivecken. (...) Ein junger Meister belebte zumeist vergessene Werke alter Meister. Er sang damit eine Hommage an einen der wichtigsten Tenöre, die es je gab: Adolphe Nourrit (1802-1839). (...) Man muss außerdem dazusagen, dass Michael Spyres, der jetzt als einer der drei, vier höhensichersten Belcanto-Tenöre der Welt gehandelt wird, in Wildbad seine ersten großen Erfolge gefeiert hat. Jetzt kehrte er zurück, um an zwei Konzertabenden (und den dazugehörigen Proben) eine neue CD aufzunehmen. (...) Michael Spyres wich dem Spagat, des Adolphe Nourrit nicht aus, vielmehr hielt er ihn aus, wobei er die im Fachsinne "schwereren Arien" geschickt seinen Möglichkeit anpasste: Intensivierung des Ausdrucks, nicht des Stimmdrucks. Symptomatisch, mit welcher Leichtigkeit er nach dem hochromantisch-expressiven Lamento des Eléazar zu Niedermeyers beschwingter Stradella-Barcarole zurückfand, wie er Meyerbeers Raoul auf Rossinis Comte Ory folgen ließ. Ein Kraftakt von insgesamt elf Arien (mit zwischengestreuten Orchesterstücken), in dem sich Kraft als Kunstfertigkeit ausdrückte und nicht als falsch konditionierte Kunstbemühung."
Stephan Mösch
Der Neue Merker:
http://www.der-neue-merker.eu/rossini-in-wildbad-2014-il-viaggio-a-reims-hommage-a-nourrit
Opera Magazine Netherlands:
http://www.operamagazine.nl/featured/28494/bad-wildbad-eert-rossini-tenor-nourrit/
Forum Opéra:
http://www.forumopera.com/concert-michael-spyres-bad-wildbad-un-tenor-rossinien-celebre
Pforzheimer Zeitung:
http://www.pz-news.de/kultur_artikel,-Raritaeten-im-Rampenlicht-Zweiter-Teil-der-Wildbader-Hommage-an-Nourrit-_arid,498986.html
"So gehört sich's. Der Tenor unserer Tage singt nicht mehr aus Notenblättern, sondern er hat sie in seinem Tablet gespeichert. Er blättert nicht mehr, sondern er klickt. Er braucht sein Gepäck nicht unnötig zu belasten. Wenn er aufs Podium geht, liegt kein Papier auf seinem Notenpult, sondern ein kleiner, flacher Lesebildschirm. Michael Spyres, einer der besten Tenöre unserer Tage, hat das jetzt im Königlichen Kurtheater von Wildbad vorgemacht. Das Besondere war weniger das Tablet an sich als die Tatsache, dass es um besondere Noten ging: solche, die nur mühsam in originalen Fassungen zu finden, nur in raren Abschriften vorhanden, nur in transnationalen Aktionen zu sichten sind. Michael Spyres vereinte in seinem Konzert schickste digitale Technik und verstaubteste Archivecken. (...) Ein junger Meister belebte zumeist vergessene Werke alter Meister. Er sang damit eine Hommage an einen der wichtigsten Tenöre, die es je gab: Adolphe Nourrit (1802-1839). (...) Man muss außerdem dazusagen, dass Michael Spyres, der jetzt als einer der drei, vier höhensichersten Belcanto-Tenöre der Welt gehandelt wird, in Wildbad seine ersten großen Erfolge gefeiert hat. Jetzt kehrte er zurück, um an zwei Konzertabenden (und den dazugehörigen Proben) eine neue CD aufzunehmen. (...) Michael Spyres wich dem Spagat, des Adolphe Nourrit nicht aus, vielmehr hielt er ihn aus, wobei er die im Fachsinne "schwereren Arien" geschickt seinen Möglichkeit anpasste: Intensivierung des Ausdrucks, nicht des Stimmdrucks. Symptomatisch, mit welcher Leichtigkeit er nach dem hochromantisch-expressiven Lamento des Eléazar zu Niedermeyers beschwingter Stradella-Barcarole zurückfand, wie er Meyerbeers Raoul auf Rossinis Comte Ory folgen ließ. Ein Kraftakt von insgesamt elf Arien (mit zwischengestreuten Orchesterstücken), in dem sich Kraft als Kunstfertigkeit ausdrückte und nicht als falsch konditionierte Kunstbemühung."
Stephan Mösch
Der Neue Merker:
http://www.der-neue-merker.eu/rossini-in-wildbad-2014-il-viaggio-a-reims-hommage-a-nourrit
Opera Magazine Netherlands:
http://www.operamagazine.nl/featured/28494/bad-wildbad-eert-rossini-tenor-nourrit/
Forum Opéra:
http://www.forumopera.com/concert-michael-spyres-bad-wildbad-un-tenor-rossinien-celebre
Pforzheimer Zeitung:
http://www.pz-news.de/kultur_artikel,-Raritaeten-im-Rampenlicht-Zweiter-Teil-der-Wildbader-Hommage-an-Nourrit-_arid,498986.html